BildeinblendungNach dem Frühstück faullenzen wir noch etwas. Mein Fuß fühlt sich etwas eigen an, das solltet ihr euch merken. Das Wetter spielt wieder mit, der Regen hat sich etwas zurückgezogen. Das inspiriert uns zur Erkundungsfahrt nach Lychen. Die Flößerstadt liegt in der Uckermark und ist staatlich anerkannter Erholungsort. Als Teil des Neustrelitzer Kleinseenlandes liegt Lychen zwischen sieben uckermärkischen Seen, echt alles Seenplatte. Wir parken und gehen dann an dieser Seenlandschaft entlang. Natürlich sehen wir sofort einige Flöße. In früheren Jahrhunderten gehörte die Flößerei zu den wichtigsten Erwerbszweigen der Stadt. Aber nicht nur Flöße machten Lychen bekannt.


1903 gründete Gotthold Pannwitz die Heilanstalten Hohenlychen zur Bekämpfung von Tuberkulose. Unter den Nazis arbeitete unter anderem der Lungenfacharzt Kurt Heißmeyer, der im KZ Neuengamme Menschenversuche vornahm und sich nicht scheute, zwanzig jüdische Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren aus Auschwitz mit Tuberkulose zu infizieren.
In der Nähe von Lychen befand sich das Kernwaffendepot der Streitkräfte der Sowjetunion. Und in Lychen soll die Reißzwecke erfunden worden sein.
Heute hat sich Lychen zu einer Touristenstadt entwickelt.
Eine steile Straße kreuzt unseren Weg und Marion macht mich auf ein Schild aufmerksam, das ein Icon mit einem Rollstuhl und mit dem Gefällezeichen daneben zeigt. Eine von mir und Marion noch nie gesehene Warnung für Rollifahrer. Ich schaue mir das Schild an und entwickele Gedankengänge, die mir ein Lächeln entlocken, die ich aber hier besser nicht preisgebe.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommen wir am Rest des Stargarder Tores vorbei. Es ist Teil der 1302–1304 aus Feldsteinen erbauten mittelalterlichen Stadtmauer, von der noch weitere Teile erhalten sind.
BildeinblendungUnser nächstes Ziel ist Templin und hier die Altstadt. Am Marktplatz mit dem historischen Rathaus finden wir einen Parkplatz. Das Rathaus wurde 1751 wieder aufgebaut, davor wurde es mehrfach zerstört, wie auch die Stadt selbst. Wir sind mitten drin, in der Altstadt und arbeiten uns zur alten Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert vor. Bis zu sieben Meter hoch aus Feldsteinen gebaut, ist sie kaum zu übersehen. An der rund 1700 Meter langen, vollständig erhaltenen Stadtmauer mit Türmen, Stadttoren und Wiekhäusern gehen wir nur zum Teil entlang. Die imposanten Stadttore laden zum Fotografieren ein. Das Berliner Tor liegt auf unserem Entdeckerweg und muss als Fotomodell herhalten – bitte lächeln.
Ein paar Schritte weiter stoßen wir auf das älteste Gebäude Templins. Es ist die kleine St.-Georgen-Kapelle, die unscheinbar aus Backstein gebaut wurde, seit dem 14. Jahrhundert hier rumsteht und darauf wartet, dass ich sie ablichte. Ich erlöse sie und begebe mich ins Innere zur Ablichtung. Ein hölzerner Schnitzaltar, um 1500 entstanden erwartet mich schon. In einer Nische haut der Heiligen Georg den Drachen um. Meine Augen finden erfreut das Gemälde der Beweinung Christi von van Dyck aus dem 19. Jahrhundert, bevor sie traurig feststellen, dass es eine Kopie ist.
Den Höhepunkt unseres Spazierganges haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben, den Besuch des Altstadt Cafés am Marktplatz mit seinen 150 Kaffeekannen und Tassen. Hier lassen wir uns draußen nieder und genießen einen Kaffee, Marion einen Tee. Der selbstgemachte Kuchen ist weithin bekannt und soll der beste in Brandenburg sein. Da lasse ich mir das Stück Torte nicht entgehen. Dafür gibt es eine Entdeckerempfehlung:
Altstadtcafé
Am Markt 11
17268 Templin
+49 3987 208279

Copyright

M+P - Die Entdecker ist eine Page im CMMTV - Verbund.
Alle Beiträge, Bilder , Slideshows und Vdeos unterliegen dem Copyright von Peter G.A. Hölterhoff und CMMTV. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benutzen Cookies
Bitte beachten Sie, dass einzelne Funktionen unserer Website möglicherweise nicht funktionieren, wenn Sie die Verwendung von Cookies deaktiviert haben.