BildeinblendungWir lassen es gemütlich angehen und frühstücken in aller Ruhe auf der Terrasse. Marion will Feldberg besichtigen, deshalb spazieren wir in die Ortsmitte. Unterwegs stelle ich fest, dass ich meine Kamera ohne SD-Karte mitschleppe. Die Karte steckt im Computer und der steht in der Ferienwohnung. Ohne SD- Karte keine Fotos. Shit. In der Stadt sehen wir einen Bootsverleih, der auch Schiffstouren auf den Seen anbietet. Frank Bergs Elekro-Power-Schiff würde uns und Tobi mit auf große Fahrt nehmen. Da stellt sich mir die Gewissensfrage, fahr ich ohne Fotos machen zu können los oder nutze ich die 40 Minuten bis zur Abfahrt, um meinen Füßen den Weg hin und zurück zum Ferienhaus zu gönnen? Ich entschließe mich zum Aua-Füßelauf. Der Engel der Fußfaulen ist mir aber hold und zeigt mir nach ein paar Metern ein Fotogeschäft, das ich auf dem Hinweg geflissentlich übersehen habe und hier gibt es tatsächlich auch eine SD Card für mich.

Der Seenfahrt steht nun nichts mehr im Wege. Am Bootsverleih vertreiben wir uns die Zeit, ich treibe sie ins WC. Schön, wenn der Druck abgelassen werden kann, unschön, wenn dann kein Klopapier mehr vorhanden ist. Gut, dass ich noch Papiertaschentücher am Mann habe.
Endlich ist es soweit, der Kapitän der „Luzin“ oder war es "De Groot Luzin", lässt die Fahrgäste an Bord. Wir dürfen mit und wegen Tobi ganz vorne sitzen. Kurz darauf schiebt der Elektromotor das kleine Schiff, das Frank Berg, wie alle seine Boote selbst gebaut hat, fast lautlos hinaus auf den Haussee. Die Fahrt wird uns über den Haussee, Breiter Luzin und Schmaler Luzin bis nach Carwitz führen. Frank erzählt unterwegs von Feldberg und seinen Seen, von Flora und Fauna und gibt Geschichten und Anekdoten der Umgebung zum Besten. Auf dem See lockt er die Schwäne und Enten, denen er allen einen Namen gegeben hat. Die Schwäne fressen zahm und bereitwillig aus seiner Hand.
Das angesagte unbeständige Wetter hält sich beständig sonnig und so muss Frank nicht das verschiebbare Spezialverdeck über uns zuschieben. Vor der Abfahrt hatte er uns stolz die Funktionsweise der Dachkonstruktion gezeigt. Frank hat seine eigene Meinung zum Klimawandel, die er vorträgt. Das seltene Vorhandensein von Seevögeln und anderen Vögeln, das auch uns auffällt, erklärt er mit dem hohen Bestand von Nerzen und Waschbären, die die Vogelnester räubern. Für ihn sind daran die militanten Tierschützer schuld, die vor Jahren unüberlegt Pelztiere aus Farmen befreiten und in die Natur entließen. Ohne natürliche hier heimische Feinde konnten sie sich ungehemmt vermehren und bedrohen nun den heimischen Tierbestand. Leider muss ich ihm da Recht geben.
Die Durchfahrt zu einem der nächsten Seen ist ein kleiner enger und niedriger Tunnel. Das flache niedrige Elektroboot kommt so eben hindurch, ohne unsere Köpfe zu beschädigen. Eine weitere Durchfahrt ist ein längerer schmaler Kanal.
Um uns herum ist Natur pur, Wasser, Wald, Schilf, Seerosen. Umgestürzte Bäume liegen im Uferbereich im Wasser oder im Wald zwischen Laub- und Tannenbäumen. Große Flächen der Seenlandschaft sind Naturschutzgebiet und werden nicht bewirtschaftet. Somit kann sich ursprüngliche Natur wieder entfalten. Unterwegs können wir die handbetriebene Seilfähre über den Schmalen Luzin bestaunen. Das Schiff kann nur die Fähre passieren, wenn das Seil tief genug im Wasser hängt. Frank erzählt uns wortgewandt und anschaulich die lustige Geschichte vom früheren, weithin bekannten alten Fährmann. Dieser soll nach jeder Überfahrt ins Gasthaus eingekehrt sein und ein Bier und einen Kurzen getrunken haben. Wenn er oft übersetzen musste, war er dann so volltrunken, dass er die Fähre nicht mehr bedienen konnte. Aber die ganze Geschichte solltet ihr euch bei einer Bootstour von Frank erzählen lassen. Es lohnt sich.
Der etwa 4 qkm große Carwitzersee ist unser Wendepunkt. Die Holländermühle von 1896 am Ufer von Carwitz ist nicht zu übersehen. Vorbei am Grab von Hans Fallada machen wir die Wende und uns auf die Rückfahrt.
Unsere Empfehlung:
Frank Berg, Boote und mehr
Strelitzer Str. 36, 17258 Feldberger Seenlandschaft,
Tel. 039831/20554, Mobil 0171/3880726, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Zurück in Feldberg stürmen wir hungrig das Hotel Restaurant Deutsches Haus. Auf dem großen Balkon genießen wir deftige Küche und können über den See schauen. Freundlich bedient und von der netten jungen Kellnerin fotografiert, dürfen wir mal wieder gesalzene Preise zahlen.

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